Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES)

Hier unterscheidet man die SES, die in der Gehörschnecke entstehen von denjenigen, die im Hörnerv oder den höheren Hörzentren im Gehirn entstehen. Am häufigsten sind die SES, die durch den Ausfall der Haarzellen im Innenohr entstehen, die häufig beide Ohren betreffen Die hochspezialisierten Haarzellen wandeln das mechanische Schallsignal in feinste elektrische Potentiale, die über den Hörnerven das Gehirn erreichen und hier der Höreindruck bewusst gemacht wird. Einmal zerstörte Haarzellen können sich beim Menschen nicht wieder bilden, fallen somit aus.

Die häufigste Störung überhaupt ist der Ausfall von Haarzellen, die in der Gehörschnecke sehr nah zum Mittelohr liegen und für die Übermittlung der hohen Töne verantwortlich sind. Der Ausfall hoher Töne kann das Sprachverständnis bereits sehr stark einschränken. Bei Fortschreiten der Schwerhörigkeit auf die mittleren Frequenzen nimmt die Sprachverständlichkeit deutlich ab. Isolierte Ausfälle von tiefen Tönen sind sehr selten.

In Abhängigkeit vom Grad und der Ursache der Innenohrschwerhörigkeit können Hörgeräte helfen.

Ertaubung – Cochlea Implantat

Bei extrem schwergradigen Hörverlusten oder bei Ertaubung kann man in fast allen Fällen ein Innenohr (Cochlea) – Implantat einsetzen. Hierunter versteht man eine sehr kleine Sonde, die durch eine Operation in die Gehörschnecke implantiert wird. Angeschlossen ist eine Spule die hinter dem Ohr und unter der Haut implantiert wird. Ein spezielles Gerät wird dann draht- und steckerlos auf dieser Spule aufgebracht und elektronische Impulse, die von einem Sprachprozessor an die Sonde weitergegeben werden, empfängt der Hörnerv direkt, ohne dass Trommelfell, Gehörknöchelchen oder Haarzellen benötigt werden.

Ob ein Cochlea Implantat Aussicht auf eine Wiederherstellung oder Verbesserung des Gehörs gibt, muss vom HNO-Arzt mit zahlreichen Tests geprüft werden.

Bei ertaubten Kindern oder bei Ertaubungen in Folge von schweren Hirnhautentzündungen ist es wichtig frühzeitig eine Implantation vorzunehmen. Ertaubte Kinder erlangen mit einem Cochlear Implant sehr häufig eine normale Sprachentwicklung und können sogar meist normale Schulen besuchen.